Einen faszinierenden Vortrag mit anschließender Diskussion erlebten rund 40 Zuhörerinnen und Zuhörer im Bonner DGB-Haus. Prof. Dr. Michael Bohnet stellte 60 Jahre deutsche Entwicklungspolitik vor und machte konkrete Vorschläge, um die Probleme dieser Welt wenigstens ansatzweise zu mildern. Besonders wichtig sind für den ehemaligen Ministerialdirektor besonders die Länder Afrikas zu unterstützen, aus denen die derzeit meisten Flüchtlinge nach Europa kommen. In den Empfängerländern sollten aber rechtsstaatliche Strukturen herrschen. Bei Sintis und Roma aus den Balkanstaaten plädiert er dafür, diesen Menschen trotz ihrer Herkunft aus angeblich sicheren Staaten weiterhin ein Asylrecht zuzugestehen. Bohnet machte auch darauf aufmerksam, dass die negativen Auswirkungen der internationalen Finanzkrise auf Schwellen- und Entwicklungsländer sowie das Land Grabbing nach wie vor ungelöst sind. Der aktuelle Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) wurde von Michael Bohnet gelobt, weil er den wirtschaftlichen Wachstumswahn, der mit einem immer höheren Ressourcenverbrauch korrespondiert, in Frage stellt.